Grad noch die Kurve gekriegt

Über Nacht ist das Feuer in der Hütte erloschen und es ist schon wieder ganz frisch. Kein Wunder, der Atlantik liegt nur etwa 100m neben uns. Da es nur noch 40km bis Rio Grande sind,  nehmen wir es etwas gemütlich. Als Dankeschön legen wir der Etstancia noch etwas Cookies auf den Tisch und  setzten unsere Reise fort. Da es schon etwas später ist, haben wir schon beim losfahren leichten Gegenwind. Trotzdem kommen wir die ersten 20km gut voran. Nach dem Mittag wird der Wind stärker und bereitet immer mehr Probleme. Die nächsten Kilometer sind viel kräftezehrender und lassen uns nur sehr langsam vorankommen. Doch bald ist Rio Grande in Sicht und wir nehmen die letzten Kilometer in Angriff. 10km vor der Stadt gab es sogar so eine starke Rechtskurve, dass wir zum ersten mal seit Ushuaia den Wind im Rücken hatten. Fantastisches Gefühl, wie auf Wolken fahren wir die letzten Kilometer in die Stadt. Bei diesen Bedingungen macht es auch überhaupt nichts aus, dass die Casa Azul, unsere Unterkunft für heute Nacht, noch etwas weiter entfernt ist. Angekommen werden wir freundlich von Graciela begrüsst. Graciela arbeitete Jahre für die Stadtverwaltung und kennt sich bestens aus in und um Río Grande. Nun hat sie sich zur Ruhe gesetzt, betreibt einen Campingplatz für Radfahrer und schafft Kunst aus Industrieabfällen. Im Haus lernen wir zudem den Argentinier Pepe kennen. Mit 80 Jahren kämpft er sich noch durch die Patagonischen Winde!! Was für ein Teufelskerl! :D Gerade als wir fertig gekocht haben, komnt ein bekanntes Gesicht ins Haus gelaufen. Es handelt sich um Émile, ein junger Franzose den wir unterwegs schon einmal getroffen haben. Das Haus ist voll und die Stimmung ist super. Wir bleiben gerne noch einen Tag länger..