Es regnet leicht als wir aufwachen, doch gottseidank hat der Unterstand dem Regen standgehalten und wir können mit dem trockenen Holz ein Feuer machen um uns aufzuwärmen. Die Bäume hier schützen
uns vor dem Regen, der leider immer stärker wird und es ist schon fast Mittag bis wir beschliessen mit volller Regenmontur loszufahren. Doch schon bei der Hütte halten wir an. Celina und Alfredo
warten im Trocknen den Regen ab und überreden uns zum anhalten. Fahrzeit 5 Min. Wenns hoch kommt. Naja, ein Dach über dem Kopf schadet nie, und so warten wir mit Ihnen. Alfredo hat sogar das
Wetter angeschaut und laut Prognose so sagt er, regnet es bis 3 Uhr. Als es auch um 4 Uhr noch regnet, sehen wir uns die Prognose nochmal an und wir stellen fest, dass der Regen bis um sechs
andauert. Also heisst es weiter warten und Mate trinken. Und siehe da: um Punkt sechs hört es auf zu regnen. Endlich geht es weiter, doch nur nach einer Stunde verfallen wir erneut den
Calafate-Beeren, die hier in riesigen Mengen wachsen und bislang die Süssesten und Grössten der ganzen Reise sind. Wir essen, bis es droht einzudunkeln. Wir fragen beim Bauern nach ob wir Campen
dürfen, doch er bietet uns für ca 5 Franken zu dritt eine Hütte in welcher wir unser Zelt trocknen und uns etwas aufwärmen können. Mit Strohballen und Holzbrettern bauen wir rasch einen Tisch mit
Bank, eine Kochstelle mit Feuer, über welcher wir im Dachstock friedlich einschlafen.
Als wir in der Hütte aufwachen ist alles feucht. Gut, dass es zum Frühstück Milchreis mit den leckeren Calafate Beeren gibt um uns aufzumuntern. Heute geben wir Vollgas und schon nach einer
halben Stunde haben wir Alfredo und Celina eingeholt, die wohl schon viel früher auf sind als wir. Sie unterhalten sich gerade mit anderen Radfahrern und innert Kürze ist eine Gruppe von etwa
10 Radfahrern auf der Strasse. Einige sehr erfahren sogar und schon seit mehreren Jahren unterwegs. Doch wir müssen weiter und kommen gut voran, da wir teilweise sogar Rückenwind hatten. Bei
einer Abfahrt holt uns ein Auto ein das lustigerweise eine Luzerner Nummer hat. Wir kennen die beiden jedoch nicht von Zuhause sondern aus el Calafate. Nach kurzem Austausch geht es weiter
und Cerro Castillo kommt immer näher. Noch ein kurzer Halt wegen einer Baustelle und wir sind da und können uns vorerst mal von der Schotterpiste verabschieden, denn um Coyhaique ist
alles asphaltiert. Bei einem Fluss in der Nähe des Dorfes beschliessen wir die Nacht zu verbringen.